SZW und BSC sind „sehr gut“ vorbereitet:
Rodel-Weltcup als gelungene „Feuertaufe“
Winterberg. (ske) Es sind noch gute 13 Monate bis zu den Olympischen Spielen 2022 in Peking: Winterberg läutet mit dem BWM IBSF Weltcup Bob + Skeleton presented by VELTINS und der gleichzeitig ausgetragenen Europameisterschaft vom 8. – 10. Januar 2021 nicht nur die zweite Saisonhälfte mit der WM in Altenberg Anfang Februar 2021 als Höhepunkt, sondern auch den Olympia-Countdown ein. Vor diesem Hintergrund ist der Weltcup in der VELTINS-EisArena sportlich von großer Bedeutung, auch für die heimischen Sportlerinnen und Sportler, die die WM und Olympia ins Visier genommen haben und sich gute Chancen ausrechnen können.
Angesichts der Pandemie ist der Weltcup ohne Zuschauer und mit strengen Auflagen auch für die Ausrichtergemeinschaft – Sportzentrum Winterberg (SZW) und BSC Winterberg – eine besondere Herausforderung. „Wir sind sehr gut vorbereitet“, erklären SZW-Geschäftsführer Stephan Pieper und Michael Wenzl, der gemeinsam mit Christian Friedrich (ebenfalls BSC Winterberg) für die sportliche Durchführung verantwortlich ist.
Mut und Zuversicht schöpft die Ausrichtergemeinschaft aus den gelungenen und mit viel Lob bedachten bisherigen Veranstaltungen in der Bahn. „Die beiden Europacups Skeleton und Bob Ende November bzw. Anfang Dezember haben gezeigt, dass unsere Konzepte erfolgreich sind“, so Pieper und Wenzl. „Die Kooperation SZW und Verein war hervorragend.“ Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit dem BRC Hallenberg, der für die sportliche Ausführung des FIL Rennrodel-Weltcups (19./20. Dezember) zuständig war. „Der Rennrodel-Weltcup war eine Art Feuertaufe auf Weltcup-Ebene. Dafür haben wir viel Lob erhalten, auch was die Eis-Qualität betrifft“, erklärt Pieper.
Sportlich dürfte der Weltcup Bob + Skeleton eine hochkarätige Veranstaltung werden, da die vorolympische Saison, die sich mit Winterberg als Ausgangsort auf der Zielgeraden befindet, eine überragende Bedeutung hat. Es werden die Weichen für Olympia vom 4. – 20. Februar 2022 in Peking gestellt mit der Zwischenstation WM in Altenberg (1. – 14. Februar 2021). Von besonderer Brisanz dürfte sein, dass wahrscheinlich die Teams aus Nordamerika nach Europa kommen und in der VELTINS-EisArena erstmals in dieser Saison am Weltcup teilnehmen. „Soweit ich das gehört habe, kommen die Nordamerikaner nach Europa, zumindest die US-Amerikaner. Von den Kanadiern weiß ich das nicht genau“, sagt Bob-Cheftrainer René Spies, der in Winterberg auch auf die heimischen Aktiven setzt.
Bob-Pilotin Laura Nolte (BSC Winterberg) ist inzwischen eine international herausragende Athletin, die auf ihrer Heimbahn voll angreifen will, bei der WM in Altenberg eine Medaille anpeilt und Olympia 2022 als klares und erreichbares Ziel definiert. Alles ist darauf fixiert. Anschieberin Leonie Fiebig (BSC Winterberg) spielt ebenfalls eine gute Rolle – mit wechselnden Pilotinnen und guten Perspektiven. Beim letzten Weltcup in Igls siegte sie mit Stephanie Schneider (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal). In Winterberg wieder dabei ist Mariama Jamanka (BRC Thüringen), die im zweiten Rennen in Igls für Stephanie Schneider Platz machen musste. „Jamanka fährt die nächsten drei Weltcups“, so Spies. Ihre etatmäßige Anschieberin Annika Drazek (TV Gladbeck) wird aus gesundheitlichen Gründen auf ihrer Heimbahn nicht dabei sein. Ihre Rückkehr in den Weltcup ist derzeit offen.
Bei den Bob-Herren will Anschieber Christopher Weber (BSC Winterberg) in Winterberg ins Team von Johannes Lochner (Solitude Stuttgart) zurückkehren. Muskuläre Probleme hatten in dieser Saison bisher einen Weltcup-Einsatz verhindert. „Ich bin fit, muss aber dafür sorgen, dass ich fit bleibe“, so Weber. „In Winterberg gehe ich von einem Start aus.“
Jacka Lölling auf einem guten Weg
Bei den Skeletonis ist Jacka Lölling (RSG Hochsauerland) wieder auf einem guten Weg. Beim letzten Rennen in Igls fuhr sie auf ihren ersten Saison-Podestplatz (Rang drei), was sie als „wichtigen Schritt in die richtige Richtung“ wertete. Weltcup-Neuling Hannah Neise (BSC Winterberg), in den beiden Rennen in Igls auf den Plätzen acht und zehn, hofft auf einen Einsatz in Winterberg. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist kein Wechsel in der Mannschaft geplant“, sagt Bundestrainer Christian Baude. „Die endgültige Entscheidung fällt beim Fahrweiselehrgang am 30. Dezember in Altenberg.“ Bei den Herren ist Alexander Gassner (BSC Winterberg) fest im Team. Er ist derzeit Zweiter im Weltcup-Gesamtklassement. „Darauf bin ich stolz. In Winterberg will ich voll angreifen.“ Beim letzten Weltcup auf seiner Heimbahn Anfang Januar 2020 landete er auf dem Silberrang.
ZDF berichtet vom Winterberger Weltcup
Ausführlich berichtet das ZDF im Rahmen der Wintersportverbundsendung vom Winterberger Weltcup. Am Freitag fasst der TV-Sender den Skeleton-Wettbewerb der Männer zwischen 16.15 und 16.30 Uhr zusammen. Dann geht es nahtlos (16.30 – 16.55 Uhr) weiter mit der Live-Berichterstattung des zweiten Laufs der Skeleton-Frauen. Am Samstag ist das ZDF jeweils live bei den zweiten Läufen der Zweierbobs der Herren und Frauen, 11.10 – 11.33 Uhr und 15.55 – 16.22 Uhr, dabei. Am Sonntag berichtet der Sender in einer Aufzeichnung vom Viererbob der Männer: 12.48 – 13.03 Uhr.
Winterberg mehrmaliger EM-Ort
Winterberg war in den vergangenen Jahren wiederholt Austragungsort von Europameisterschaften. 1997, 1989, 1999 und 2003 fanden hier die
Europameisterschaften im Zweier- und Viererbob der Männer statt. 1984 und 1988 fuhren in Winterberg die Skeleton-Männer um die EM-Medaillen. In jüngster Vergangenheit, 2011 und 2017, wurde in der Bahn an der Kappe gemeinsam die Bob- und Skeleton-EM mit fünf Disziplinen ausgetragen. Die letzte EM fand im Rahmen des Weltcups (3. – 5. Januar 2020) im Viererbob statt. Johannes Lochner sicherte sich mit seiner Crew den Titel. Die EM-Titel im Zweierbob wurden beim WC in Sigulda (14. – 16. Februar 2020) ausgefahren. Bei den Frauen gewann die Russin Nadesha Sergeeva, bei den Herren siegte der Lette Oskars Kibermanis. Auch die Skeletonis fuhren in Sigulda um EM-Titel. Elena Nikitina (Russland) war bei den Damen nicht zu schlagen, bei den Herren sicherte sich der Lette Martins Dukurs den Titel.
Der vorläufige Zeitplan
Freitag, 8. 1. 2020
10.00 Uhr: 5. Weltcup Skeleton Männer + Europameisterschaft
14.30 Uhr: 5. Weltcup Skeleton Frauen + Europameisterschaft
Samstag, 9. 1. 2020
9.30 Uhr: 9. Weltcup Zweierbob Männer + Europameisterschaft
14.00 Uhr: 5. Weltcup Zweierbob Frauen + Europameisterschaft
Sonntag, 10. 1. 2020
10.00 Uhr: 1. Weltcup Viererbob Männer + Europameisterschaft